Zetel Zweimal haben Defibrillatoren in Zetel schon Leben gerettet. Mit den Geräten kann Kammerflimmern unterbrochen werden: Mit mehr als 130 000 Betroffenen pro Jahr ist diese Form des Herzrasens die häufigste Todesursache in Deutschland. In Zetel haben sich die Defibrillatoren bewährt – und deswegen gibt es dort jetzt noch drei weitere dieser lebensrettenden Geräte.
Wenn das Herz stehen bleibt, zählt bei der Rettung jede Sekunde. „Je schneller Hilfe da ist, umso größer ist die Chance, dass der Patient überlebt“, sagt Detlef Kant von der Gemeinde Zetel, der diese Anschaffungen initiierte. Nun ist die Gemeinde eine Partnerschaft mit dem Verein „Aktion gegen Herzflimmern“ eingegangen, um weitere Orte, an denen viele Menschen zusammenkommen, mit solchen Geräten auszurüsten. Vereinsvorsitzender Jens-Olaf Fianke brachte jetzt drei weitere Defibrillatoren nach Zetel. Damit können auch Laien Patienten nach einem Herzstillstand wiederbeleben – und so womöglich Leben retten.
Im Notfall kann jeder Bürger zum Defibrillator greifen und so zum Ersthelfer werden. Die Bedienung des Geräts ist unkompliziert und selbsterklärend. Der Defibrillator weise den Bediener sogar mit Ansprache darauf hin, wenn zum Beispiel die Elektroden nicht richtig am Körper der Person sitzen. „Bedienen kann das wirklich jeder. Man muss nur wissen, wo es so einen Defibrillator gibt und man muss den Mut haben, danach zu greifen“, sagt Detlef Kant. „Das ist mit der Defi-Kataster-App ganz einfach“, erläuterte Fianke. Er verdeutlichte eindringlich die Notwendigkeit der schnellen Hilfe bei einem Herzkreislaufstillstand. „Auch bei unserem gut organisierten Rettungssystem muss in den ersten 10 bis 15 Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit einfachen Wiederbelebungsmaßnahmen die Chance auf einen wiederkehrenden Kreislauf erhöht und das Risiko irreversibler Hirnschäden verringert werden.“
Am wichtigsten sei es aber, im Fall der Fälle sofort mit der Herzdruckmassage zu beginnen, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten. Weitere Helfer können sich von der App zum nächstgelegenen Defibrillator leiten lassen. Mittlerweile hat der Verein „Aktion gegen Herzflimmern“ überwiegend im Landkreis Friesland, aber auch in der Stadt Wilhelmshaven und im Landkreis Wesermarsch diese lebensrettenden Geräte aus Spendengeldern aufgestellt. Jens-Olaf Fianke sagt: „Sie wurden teilweise schon mehrfach eingesetzt und es konnten mehrere Personen gerettet werden, die heute wieder mitten im Leben stehen.“